Lago Inferiore Oktober 2016

Lago Inferiore

Oktobertrip 2016 Lago Inferiore

Um diese Jahreszeit zieht es mich immer wieder nach Italien. Wenn es in Deutschland kalt und regnerisch ist, kann man im Süden meistens noch ein paar sonnige Tage erleben.

Die Fische bereiten sich auf die Winterphase vor und schlagen sich in der Regel nochmal die Bäuche voll.

Aber beim Wallerangeln ist nicht immer alles planbar und Wetter und Beißphasen sind wechselhaft.

Mein Spetzl Robert war bereits in Italien da er die Tage zuvor auf einer Hochzeit war. Den Bus inklusive Roberts Angelzeug packte ich bereits am Donnerstag damit ich Sonntagnacht wenn ich aus Hamburg komme gleich losfahren konnte. Gegen 23 Uhr kam ich am Münchner Hauptbahnhof an und machte mich auf den Heimweg, eigentlich wollte ich noch ein paar Stunden schlafen und dann nach Italien aufbrechen.

Zuhause angekommen war schnell klar, an Schlaf ist nicht zu denken und die Vorfreude überwiegt über den gesunden Menschverstand.

Der Hinweg war sehr anstrengend und der Schlafmangel machte die Sache nicht einfacher.

Gegen 9 Uhr kam ich in Italien am Lago Inferiore an. Robert und Benni warteten bereits auf mich. Die Angelkarten hatten wir noch vom letzten Trip sodass wir in aller Ruhe das Boot beladen konnten und dann zum Mittagessen in eine Pizzeria gefahren sind.

Eine gute halbe Stunde Fahrzeit später trafen wir dann ein paar Spetzln beim Robert Welser am Po und gingen essen.

Nachdem Essen machte wir uns auf den Weg zum Camp, wir wollten noch ein paar Köderfische fangen. Beim Heimweg kamen wir an einem kleinen Graben vorbei, das Wasser war komplett schwarz mit Fischen und die Karauschen tummelten sich zu dutzenden unter der Wasseroberfläche.

Also schnell Ruten raus, Köderfischfass gefüllt und mit einzelnen Maiskörner und Maden im Minutentakt Karauschen aus dem kleine Graben gezogen.

Im Camp angekommen, ließen wir das Boot von Marco kranen und machten uns für die erste Nacht startklar. Das Wetter war den ganzen Tag schon leicht windig allerdings sonnig und mit ca. 17-22 Grad für die Jahreszeit absolut perfekt.

Nachts kam sehr schnell die Kälte auf, Nebel zog sich über den gesamten unteren See und die Mäuler der Fische blieben verschlossen. Am Morgen fuhren wir zurück ins Camp. Luden das Boot zum Teil aus und richteten unsere Aktivruten her. Neben dem Mittagessen mit Benni verbrachten wir den Tag mit Vertikalfischen und Driften. Leider blieben auch hier die Bisse aus.

Das Wetter wurde von Tag zu Tag schlechter, es wurde kälter, regnerisch und windig. Am 3 Tag ohne Biss entschieden wir uns deshalb nicht unweit vom Camp an einem Hang die Ruten auszubringen. Somit waren wir vorm Wind geschützt und konnten am eigenen Ufer einige Ruten direkt vors Totholz spannen.

Die Ruten befestigen wir ohne Reisleine nur mit Karabinern an den Auslegern. Ganz nach der Ebromethode wollten wir auf keinen Fall das der Fisch beim Biss auch nur einen Meter Schnur gewinnen kann.

Es wurde schnell dunkel und es zog wieder Nebel auf. Gegen 21 Uhr gingen wir deshalb in Zelt da die Feuchtigkeit und Kälte keinen gemütlichen Abend zuließen.

Wir beide stellten uns schon drauf ein wieder eine Nacht zu blanken, doch gegen 1 Uhr riss uns die Glocke aus dem Schlaf. Die in ca. 180 m entfernte Rute am eigenen Ufer war im Halbkreis gebogen im Ständer und neigte sich zur Wasseroberfläche.

Bereits beim Anhieb setzen merke ich das es sich hier um einen besseren Fisch handeln muss. Zu zweit in meinem 2,10 m AWN Auslegeboot was es schon eng, auf dem Weg zum Ausleger um den Karabiner auszuhängen schlug der Fisch immer wieder in die Rute.

Am Karabiner angekommen hing Robert die Schnur aus, der Fisch war zum Glück bereits Richtung Freiwasser gezogen. Wir waren mit dem Schlauchboot direkt über dem Fisch, ich versuchte den Waller Richtung Oberfläche zu ziehen doch er nahm immer wieder Schnur und verharrte am Boden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien endlich ein gewaltiger Schädel an der Wasseroberfläche, wir sahen uns beide an und wussten sofort der passt nicht ins Boot. Die Haken saßen perfekt in der Seite und so konnten wir den Fisch im Schlepptau Richtung Hauptboot ziehen.

Am großen Boot angekommen leinten wir den Fisch ohne weiteres messen an und gingen ins Bett. Mit dem ersten Licht des neuen Tages standen wir auf und holten den Fisch ans Ufer. Erst jetzt ist mir aufgefallen wir groß er wirklich war. Zuvor hatten wir noch spekuliert das er irgendwo zwischen 2,00-2,20m liegen würde.

Doch jetzt lag ein Fisch vor uns der deutlich über dem erwarten lag. Nach dem messen was klar, dass ich diesen Fisch in nächster Zeit nicht mehr übertrumpfen könnte. Mein PB lag nun bei 2,48 m!

2,48 ++

2,48

2,48 +

Ein paar Fotos später durfte er wieder schwimmen und wir fuhren Richtung Camp.

Die nächsten 2 Nächte und Tage wiederholte sich das Spiel wie anfangs, das Wetter war immer noch schlecht und wir blanken bis zur Abfahrt.

Leider konnten wir bei dem letzten Trip des Jahres nur einen Fisch fangen, dafür allerdings einen absolute Granate. Ohne meine Angelpartner Robert wäre das nicht möglich gewesen, an dieser Stelle nochmal vielen Dank! In solchen Situationen sieht man wie wichtig gutes Teamwork beim Wallerangeln ist.

Thight lines

Nino

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2 Comments

  1. Ich habe es bisher schon oft versucht, aber so einen großen Fisch konnte ich nie an Land ziehen 🙁 Irgendwelche Tipps oder war das einfach nur Glück?

    • Servus Christian,

      den besten Tipp den ich dir geben kann, ist so oft es geht ans Wasser zu kommen. Meiner Meinung nach kann man keine 2+ Fisch gezielt fangen, allerdings kannst du durch größere Köderfische und selektiver Stellenauswahl zumindest die kleineren etwas fern halten.

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